Corine Brötz • 2024
Denkste! Ja, eine angenehme Stimme mag von Vorteil sein, reicht aber nicht aus, um als Sprecher:in erfolgreich zu sein. Sprecher:innen müssen weit mehr beherrschen als nur gut zu klingen.
Neben einer präzisen Artikulation, geschulter Atemtechnik, regelmäßigen Geläufigkeitsübungen und Kenntnis der deutschen Standardlautung geht es darum, Texte authentisch, bildreich und sinnhaft zu transportieren und die Informationen so zu übermitteln, dass diese beim Hörer ankommen.
Die Stimme ist das Instrument, doch um im Sprecherbusiness erfolgreich zu sein, ist ständige Weiterbildung und Übung notwendig. Auch Marketing und Selbstmanagement spielen eine große Rolle. Ohne Kundenakquise, ein gutes Netzwerk und die persönliche Weiterentwicklung kann selbst die beste Stimme im Lärm der Konkurrenz untergehen.
📢 „Jede Sprecher:in ist Synchronsprecher:in.“
Nein! Ich weiß nicht warum, aber dieser Mythos hält sich hartnäckig. Dabei ist die Welt des Sprechens so vielfältig und es gibt viele verschiedene Einsatzgebiete, wie z.B. Werbung, Hörbuch, Hörspiel, Off-Sprecher für Dokumentationen, Erklär-Film, Imagefilm und noch mehr.
Die meisten Synchronsprecher:innen sind ausgebildete Schauspieler:innen oder haben zumindest schauspielerisches Talent, denn die Tätigkeit erfordert sehr viel Übung und ist eine eigene Kunstform.
📢 „Einfach vor das Mikrofon stellen und drauflos sprechen.“
Falsch! Hinter jeder professionellen Aufnahme steckt ein großes Maß an Vorbereitung.
Professionelle Sprecher:innen müssen Texte oft schnell adaptieren und auf den Punkt abliefern. Dazu gehört auch, sich mit der Aufnahmetechnik und dem Equipment auszukennen, denn nicht jeder Job wird in einem Tonstudio aufgenommen. Jeder Take verlangt volle Konzentration und Präzision.
📢 „Die KI ersetzt bald sowieso alle menschlichen Sprecher:innen.“
Nicht die guten! Künstliche Intelligenz und Text-to-Speech-Technologien haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, das ist unbestritten.
KI kann zwar Texte „sprechen“, aber was sie nicht beherrscht, ist spontan auf unbekannte Situationen zu reagieren, z.B. wenn die Regie auf einmal sagt: „Sprich das jetzt mal bitte so, als wenn du absolut traurig und unglücklich bist.“ Da fehlt das menschliche Feingefühl. Emotionen, subtile Nuancen in der Stimme, die Interpretation eines Textes – all das sind Aspekte, die tiefer gehen als nur das reine Vorlesen von Wörtern.
💎 Menschliche Sprecher:innen lassen Bilder in den Köpfen entstehen.
Vor allem in Bereichen wie Werbung, Hörspiel, Hörbüchern oder Filmen, wo Emotionen und der persönliche Ausdruck entscheidend sind, bleiben die menschlichen Sprecher:innen unverzichtbar.
Das Sprecherbusiness ist also weitaus komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
Und welche Mythen rund ums Sprechen kennst Du noch?
Corine Brötz
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